1. Lautrer Klimatag

Heiß, aber schön war es am Samstag (09.09.2023) beim 1. Lautrer Klimatag auf dem Schillerplatz in der Innenstadt in Kaiserslautern. KlimaLautern rief gemeinsam mit Foodsharing und dem BUND den Klimatag ins Leben. Als KlimaLautern ist es uns ein Anliegen, die öffentliche Aufmerksamkeit auf Klima- und Umweltfragen zu lenken und nachhaltige Akteure in Kaiserslautern zu vernetzen. An diesem heißen Tag auf dem Schillerplatz merkte man besonders, wie wichtig nachhaltige Stadtgestaltung und schattenspendende Bäume sind. Dennoch fanden einige Interessierte ihren Weg zu uns und ließen sich auf spannende Gespräche ein. Meinungsaustausch und Sichtbarkeit spielen eine große Rolle, wenn man etwas bewegen möchte. Der Klimatag bot eine ausgezeichnete Möglichkeit, um sich über die verschiedenen in der Stadt aktiven Akteure zu informieren, neue Menschen kennenzulernen und seine Lieblingsgruppierung zu finden, bei der man selbst aktiv werden möchte. Wir freuen uns riesig über die Vielfalt der Ausstellenden. Eine besondere Bereicherung waren außerdem das Orchester des Wandels, das uns mit Musik beglückte, und Vorträge von Julia Mayer (DFKI) über den Nutzen eines digitalen Baumkatasters. Mittig auf dem Schillerplatz informierte der Klimazeitstrahl von Reiner Oberbeck über die Temperaturentwicklung global und in Deutschland.

Gemeinsam mit dem Kochbus der Landesinitiative „Rheinland-Pfalz isst besser“ sorgte Foodsharing für leckere Häppchen und Hochgenüsse aus geretteten Lebensmitteln. Gleichzeitig konnte man am Foodsharing-Stand kostenlos weitere Lebensmittel nach Hause mitnehmen und vor dem Verderben retten, die in Supermärkten oder bei der Tafel nicht mehr verkauft/abgegeben werden durften. Die vielen Lebensmittel am Stand zeigten zum einen, wie viele Lebensmittel täglich entsorgt werden, und zum anderen, dass ein Mindesthaltbarkeitsdatum kein Verfallsdatum ist. Daher: sehen, riechen, schmecken und dann entscheiden.

Daneben stellte der ADFC zahlreiche Radwegekarten bereit. Wer sein Fahrrad dabei hatte, konnte es für einen kleinen Kostenbeitrag codieren lassen. Ein individueller Zahlen-Buchstaben-Code auf dem Rahmen hilft, Besitzer*innen von gestohlenen Fahrrädern zu bestimmen, und schützt durch Abschreckung vor Diebstahl.

Das städtische Management für Klimaschutz und -anpassung und das Bildungsbüro reihten sich super in die Stände ein. Neben Informationen zu den Maßnahmen der Stadt zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung, wurden die 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der UN vorgestellt. Eine Mal- und Bastelaktion bot die Möglichkeit zum Formulieren von Klimazielen und zum Erstellen von Demoplakaten.

Als Standnachbar zur Stadtverwaltung bot auch das Eselsohr Möglichkeiten zum Erstellen von Bannern und Plakaten. Besonders gemütlich war aber die Leseecke, die mit Liegestühlen und Büchern zu Klimagerechtigkeitsbewegungen bestückt zum Verweilen einlud.

Für mehr insektenfreundliche Wildblumen in Lautrer Gärten setzte sich der NABU mit einer großen Auswahl an Wildblumensamen ein. Jeder konnte sich seine Lieblingsblume aussuchen, Details zu der jeweiligen Pflanze nachlesen und erhielt dann ein Samentütchen zur Aussaat im eigenen Garten.

Das Forstamt Otterberg war mit der mobilen Erlebnisschule Wald und Wild vor Ort, um die heimische Artenvielfalt an Tieren zu präsentieren. Präparierte Exemplare von Vögeln und Säugetiere konnten bestaunt werden. Die beiden Förster vermittelten dabei wissen über die Lebensweise unserer Fauna.

Wasser sparen! Dazu rief der BUND auf. Am Stand wurde über den Wasser- und Energieverbrauch im Haushalt informiert. Dabei wurde besonders die Nutzung von Wasserdurchflussbegrenzern bei Wasserhähnen und in der Dusche empfohlen. Diese verringern den Wasserdurchfluss von üblichen 12 Litern oder mehr auf beispielsweise 5 oder 7 Liter pro Minute. Weitere nützliche Tipps für den Alltag waren in kleinen Broschüren zusammengestellt. Der BUND zeigte, dass es ohne großen Aufwand möglich ist, den Wasserverbrauch zu senken, wodurch auch weniger Wasser aufbereitet werden muss. Neben der Umwelt freut sich darüber der Geldbeutel.

Als innovatives Abfallwirtschaftszentrum und Erzeuger regenerativer Energien stellte sich die Zentrale Abfallwirtschaft Kaiserslautern (ZAK) vor. Das Angebot richtete sich unter anderem an Kinder. Sie konnten ihr Wissen über Müll und wie dieser getrennt werden sollte, spielerisch prüfen.

Besonderes Anschauungsmaterial hatte das Institut Wasser Infrastruktur Ressourcen (WIR) des Fachbereichs Bauingenieurwesen der RPTU Kaiserslautern-Landau dabei. Eine Schlauchkonstruktion oberhalb einer Grünfläche simulierte eine Regenwolke. Das Institut untersucht unter anderem Oberflächeneigenschaften und wie diese die Versickerung, Verdunstung oder das Abfließen von Wasser beeinflussen. Dadurch können beispielsweise Empfehlungen zur Gestaltung von Flächen, insbesondere in Kombination mit der Kanalisation gegeben werden.

Das Thema korrekter Müllentsorgung wurde von der Stadtbildpflege Kaiserslautern beleuchtet. Es wurde umfangreich über Bioabfall und die Biotonne informiert, da nur bei korrekter Mülltrennung sauberer Kompost entstehen kann. Das eigene Wissen wurde dann bei einem Magnetsortierspiel auf die Probe gestellt.

Die Caritas legte einen besonderen Fokus auf sozialverträglichen Klimaschutz. Unter dem Motto „Klimaschutz, der allen nutzt“ wurde darauf aufmerksam gemacht, dass Klimaschutz für alle erschwinglich sein muss (z. B. Wärmedämmung in günstigen Wohnungen ohne Preiserhöhungen), aber er auch zu finanziellen Entlastungen beitragen kann (z. B. durch günstigeren ÖPNV).

Nun zu unseren eigenen Aktionen. Als KlimaLautern waren wir nicht nur Organisator, sondern selbst mit einem Stand präsent. Neben Büchern zum Thema Klima- und Umweltschutz, in denen man gemütlich schmökern konnte, gab es zwei Mitmach-Aktionen. Zum einen wollten wir wissen, wo es in Kaiserslautern besonders schöne Möglichkeiten zum Fahrradfahren und zu Fuß gehen gibt, aber auch wo noch Verbesserungsbedarf besteht und Gefahrenstellen existieren. Auf einem großen Stadtplan konnten entsprechende Orte markiert werden und zusätzlich genauere Informationen aufgeschrieben werden. Außerdem haben wir zwei Zukunftsvisionen präsentiert, das bedeutet Ideen, wie der öffentliche Raum in Kaiserslautern umgestaltet werden könnte. Damit wollten wir darstellen, wie Klima- und Umweltschutz die Stadt lebenswerter machen kann und positive Auswirkungen auf das tägliche Leben hat. Informationen zur Auswertung unserer Aktionen werden demnächst auf unserer Website folgen. Darüber hinaus organisierten wir ein Klimaquiz, das spielerisch interessante und wissenswerte Fakten zum Klima- und Umweltschutz vermittelte.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Beteiligten und Helfern vor und hinter den Kulissen. Vielen Dank für eine angenehme und konstruktive Zusammenarbeit. Vielen Dank für die große Präsenz am Klimatag und euren Beitrag zu einem gelungenen ersten Klimatag.